Hilfseinsatz für Flüchtlingsfamilien in Amman, Jordanien, Juli 2015

Humanitäre Hilfsprojekte in Amman, Jordanien

Jordanien ist seit Beginn des Krieges in Syrien ein Zufluchtsort für hunderttausende syrische Flüchtlinge. Die UNHCR registrierte bis Heute gegen 630’000 Personen, zusammen mit den nicht registrierten Flüchtlinge ist die Zahl der syrischen Flüchtlinge weit über einer Million. Hinzu kommen seit einem Jahr zunehmend Flüchtlinge aus dem Irak. Seitdem Vormarsch des IS verlassen jede Woche tausende Menschen den Irak, auf der Suche nach Schutz, Frieden und Sicherheit. Die Flüchtlinge sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die internationalen Hilfswerke sind seit langem überfordert, die Not ist riesig.

Gestartet hatten wir unseren Hilfseinsatz mit Lebensmittelverteilungen für die verfolgten Minderheiten aus dem Nordirak und Syrien. Wir versorgten am ersten Tag rund 100 notdürftige Familien mit je einem Lebensmittelpaket mit Essensvorrat für ca. einen Monat.

Verteilung von Lebensmittelgutscheine in Amman, Jordanien

Am nächsten Tag setzten wir unsere Hilfsprojekte in Amman, Jordanien fort. Die Flüchtlingsfamilien leben entweder in Containern, Hallen oder teilen sich mit anderen Familien kleinere Wohnungen. Wir führten an drei verschiedenen Flüchtlingsregionen Verteilungen von Lebensmittelgutscheine durch. Mit denen sich die Familien in nahe liegenden Supermärkten für ca. einen Monat Lebensmittel beschaffen können. Die Verzweiflung der Flüchtlinge war sehr spürbar, umso grösser war ihre Freude über diese Unterstützung. Unser neues Konzept mit Lebensmittelgutscheine stiess auf sehr grosse Sympathie.

Hilfsprojekt für die Jugend (Flüchtlinge) aus Nineveh, Nordirak

Die Aufgabe von ARAMAIC RELIEF International besteht nicht nur darin notdürftige Flüchtlingsfamilien mit lebensnotwendigen Hilfsgütern zu versorgen, sondern auch die meist vergessene Jugend mit all ihren Träumen, Wünsche und Perspektiven zu unterstützen. Das Leid der Jugend ist in dieser ganzen Flüchtlingskrise kaum hörbar. Wie gern schauen wir zurück auf unsere Jugendzeit, lachten mit unseren Freunden bis tief in die Nacht hinein, hatten keine Sorgen und genossen jeden einzelnen Tag, sei es in der Schule oder in unserer Freizeit.
Diese Jugendliche aus dem vom Krieg zerrütteten Irak oder Syrien mussten über Nacht zu Erwachsenen werden, verloren nicht nur ihr Hab und Gut, sondern auch ihre Schulen, Ausbildungen, Studien und die damit verbundenen Perspektiven für eine sorgenfreie Zukunft. Heute leben sie zusammen gepfercht in Zelten, Containern oder in kleinen Mietwohnungen ohne irgendwelche Möglichkeit die Schule fortzusetzen. Für ihre alltäglichen, individuellen Bedürfnisse sei es Hygieneartikel, Lebensmittel, Kleidung oder sonstige Waren haben sie kein Geld.
Aus diesen Gründen organisierten wir 250 Warengutscheine im Wert von umgerechnet 60 USD pro Gutschein, mit denen sich die Jugendliche allerlei Güter in einer Warenhauskette kaufen können. Wir überreichten die Gutscheine den Jugendlichen mit den Worten; “Ihr sollt wissen, dass euch eure Geschwister in Europa nicht und niemals vergessen werden. Auch wenn wir weit entfernt in Frieden Leben, so teilen wir euer Leid und sind in Gedanken und im Gebet immer mit euch. Diese kleine Geste ist ein Zeichen der Verbundenheit, ihr seid nicht allein. Wir stehen euch jederzeit mit Wort und Tat bei.”
Wir leiten die grosse Freude und den Dank der Jugend euch allen Unterstützern von ARAMAIC RELIEF weiter. 

NOTHILFE FÜR FLÜCHTLINGSFAMILIEN IN AMMAN, JORDANIEN, APRIL 2015

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Seit dem Vormarsch des IS im letzten Sommer 2014 im Nordirak waren hunderttausende Familien gezwungen Ihr Heim zu verlassen und ins Exil getrieben. Der Grossteil suchte Zuflucht in den Kurdenregionen um Erbil und Dohuk, aber auch in Nachbarländern wie Libanon, Türkei und Jordanien.
Hunderte Familien erreichten auch Amman, Jordanien. Sie leben seitdem in einem Armenviertel ausserhalb der Hauptstadt, in einfachsten Verhältnissen. Es handelt sich hauptsächlich um Christen aus Qaraqosh und Mosul. Die ca. 900 Familien werden von der Nonne Suha, einer Ordensschwester betreut. Sie teilen sich meist zu dritt eine kleine Wohnung. Die internationale Unterstützung setzt immer wieder aus, aufgrund von Geldmangel. Die Menschen seien sehr notdürftig und haben keine finanziellen Mittel, um für Lebensmittel, Mieten oder Medizin aufzukommen. Anfang April 2015 erreichte uns der Hilfeschrei und wir wurden umgehend aktiv. Im 2013 war ARAMAIC RELIEF bereits in Jordanien und realisierte damals schon Hilfsgüterverteilungen für syrische Flüchtlinge.
Mit unserem lokalen Team in Amman, koordinierten wir Mitte April 2015 die erste Soforthilfe, für die Unterstützung der Familien mit dringend benötigten Hygieneartikel und Milchpulver, anschliessend wurden die Hilfsgüter in Amman verteilt. Weitere Hilfsprojekte für die Flüchtlingsfamilien sind in Planung. Wir halten euch auf dem Laufenden. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

 

Flüchtlingshilfe Amman, Jordanien

EINLEITUNG

ARAMAIC RELIEF International reiste am 19. September 2013 zum zweiten Mal in den Nahen Osten, um die Hilfeleistung für syrische Flüchtlinge fortzusetzen.
Die Notlage der Menschen in Syrien ist erschreckend. Es fehlt an allem. Lebensmittel sind nur schwer zu bekommen, beziehungsweise sind die Preise dafür enorm gestiegen. Die Menschen verfügen kaum noch über Geldreserven. Viele sind in Eile und nur mit den nötigsten Dingen geflohen und besitzen nicht mehr als ihre Kleider. Die Wirtschaft ist zusammengebrochen und Arbeitsplätze gibt es so gut
Fahrt nach Amman, Jordanien
wie keine mehr. Nach mehr als zwei Jahren Bürgerkrieg haben die Menschen ihre Sparrücklagen aufgebraucht. Zu den Hauptaktivitäten von ARAMAIC RELIEF International zählen Lebensmittelverteilungen an besonders betroffene Flüchtlingsfamilien in und ausserhalb Syriens, Bereitstellung von Hygieneartikel, Einrichtung und Organisation von Schlafplätzen für deplatzierte Familien. Dabei kooperieren wir mit unseren lokalen Partnern vor Ort.
Diesmal machten wir uns auf den Weg nach Amman, Jordanien.

BERICHT AMMAN, JORDANIEN
In Amman, Jordanien wurde von der lokalen syrisch-orthodoxen Kirchengemeinde ein ehemaliges Kloster zur Verfügung gestellt, um dort die syrischen Flüchtlingsfamilien aufzunehmen und zu versorgen. Der Priester Ammanuel Istifan koordiniert mit seiner Betreuerkommission die
gesamte Unterstützung der Flüchtlinge. Sie richten Schlafplätze ein, versorgen sie mit Lebensmittel und Hygieneartikel und bieten ihnen Zugang zu medizinischer Hilfe. Jeden Tag erreichen weitere Familien die Hauptstadt Jordaniens und melden sich beim Priester Ammanuel. Er ist
bis über die Grenzen hinaus bekannt für seinen wohltätigen Einsatz. Schon während dem Irak-Krieg betreute er hunderte Flüchtlinge, welche in Jordanien Zuflucht suchten. Ohne fremde Unterstützung ist ein langfristiger Aufenthalt in Jordanien unmöglich, das Land ist im Gegensatz
zu Syrien extrem teuer und die Ersparnisse der Familien reichen meist nur wenige Wochen aus. Wir besuchten die Flüchtlingsfamilien täglich und führten lange Gespräche, sie erzählten uns von ihrer Flucht, vom Leben vor dem Krieg und von der jetzigen Situation in Syrien. “Wir sind froh in Sicherheit zu sein und haben wenigstens ein Dach über dem Kopf”, betonte ein junger syrischer Christ. Mit tränenden Augen schilderte eine junge Mutter ihre Erlebnisse; „Unbeschreibliche Brutalität und herzlose Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, Hunger, Leid und Terror, ist alltäglich!“ betonte sie. Der Krieg hat nicht nur die gesamte Infrastruktur, das Stromnetz, die Lebensmittelversorgung und die Wirtschaft zerstört, sondern auch das Leben von Millionen jungen Syrern die nichts anderes wollten als ihr Studium oder ihre Ausbildung in Frieden zu absolvieren, um eines Tages auf eigenen Beinen stehen zu können und dieser Welt etwas zurückzugeben. Jetzt sitzen sie da, vertrieben in alle Himmelsrichtungen dieser Erde und blicken in eine unsichere Zukunft, getrübt von Angst und Trauer, was bleibt ist ein Funken Hoffnung auf Frieden in ihrer einst so schönen Heimat.

„NUR WEIL WIR CHRISTEN SIND!“

Spätestens seit der Entführung der beiden christlichen Erzbischöfe Gregorios Yohanna Ibrahim, und seinen griechisch-orthodoxen Amtsbruder Bulos Jasidschi aus Aleppo, und seit dem jüngsten Angriff auf das bedeutende christliche Wahlfahrtsdorf Maalula, ist weitaus bekannt, dass sich dieser Krieg zu einem religiös motivierten Konflikt entwickelt hat. „Kirchen und Klöster werden niedergebrannt, ganze
Institutionen zerstört, Familien zerstreut und aus dem Land ihrer Vorväter vertrieben!“ klagt der syrisch-orthodoxe Patriarch, in seinem Abschlusskommunique der alljährlichen heiligen Synode im Libanon.
Fundamentalistische Gotteskrieger (Jihadisten) strömen aus der ganzen Welt nach Syrien. Sie haben sich unter die oppositionellen Rebellengruppen gemischt, um gegen Präsident Assad zu kämpfen, der selbst der Alawitischen Minderheit angehört, mit dem Ziel einen Gottesstaat zu errichten, darin haben Christen und andere ethnische Minderheiten wie Drusen, Juden, Jesiden etc. keinen Platz. Viele Flüchtlinge erzählten uns von gezielten Anschlägen gegen christliche Einrichtungen und
Entführungen. „Wir hatten früher in Syrien nie religiöse Konflikte, es herrschte Religionsfreiheit. Jeder konnte seinem Glauben in Frieden nachgehen und respektierte den anderen. Heute werden wir mit Folter, Zwangskonvertierung und mit dem Tod bedroht, nur weil wir Christen sind!“ erklärten sie uns.
Jeder erzählte seine eigene Geschichte

PROJEKTBESCHRIEB

ARAMAIC RELIEF International stellte für ca. 170 Flüchtlinge (60 Familien) Lebensmittelpakete und Hygieneartikel bereit. Zudem finanzierten wir einen grossen Wassertank für eine langfristige Trinkwasserversorgung. Um eine anhaltende Unterstützung zu gewährleisten, haben wir zwei aktive Helfer vor Ort bestimmt, welche in
Kooperation mit der lokalen Betreuerkommission unsere Hilfstätigkeiten in Amman weiterführen. Dazu haben wir bereits ein Shelter-Programm gestartet für die Suche und Bereitstellung von weiteren Schlafplätzen. Zudem werden alle neuen ankommenden Flüchtlinge direkt mit einem ersten Hilfspaket versorgt.