20min.ch «Kleider gehen an jene, die sonst keiner erreicht»

«Kleider gehen an jene, die sonst keiner erreicht»

von Lorenz von Meiss – 20 Tonnen getragene Winterkleider aus der Schweiz werden in den nächsten Tagen im Nordirak eintreffen. Das Hilfswerk Aramaic Relief setzt auf Soforthilfe.

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Für Severiyos Aydin war heute ein grosser Tag. Seit Wochen koordiniert der Gründer des Hilfswerks Aramaic Relief Kleidertransporte von überall aus der Schweiz. Den ganzen Tag über treffen Lastwagen bei einer grossen Lagerhalle in Kloten ein. Mit so viel Unterstützung hätte Aydin nicht gerechnet: «Wir mussten kurzfristig ein drittes Flugzeug organisieren, das die Kleider in den Nordirak fliegt», sagt Aydin.

Soforthilfe vor Ort

Um sicherzustellen, dass die Winterkleidung auch jene Menschen erreicht, die sie am nötigsten haben, reist Aydin Ende Woche selbst in den Nordirak. Zurzeit konzentriert sich das Hilfswerk auf die Unterstützung von syrischen und irakischen Flüchtlingen. Aydin selbst wird dabei sein, wenn die getragene Winterkleidung die Hilfsbedürftigen erreicht. «Wir verteilen die Kleidung an jene Flüchtlinge, die von den internationalen Hilfsorganisationen nicht erreicht werden», sagt Aydin weiter

Unterstützt wird das Projekt vom Logistik-Unternehmen Agility, die für die Frachtkosten der Winterkleidung in mehreren Passagierflugzeugen aufkommt. Zudem wurde von den Leuten, die ihre Kleidung zur Verfügung stellen, ein Franken pro Kilo verlangt, um die restlichen Transportkosten zu decken. Severiyos Aydin ist sich bewusst, dass die heute zusammengekommenen Kleider nur einen Bruchteil der Flüchtlinge wärmen wird: «Diese Aktion ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein», sagt er.

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