«Die Menschen haben das Gefühl, die Welt habe sie vergessen»
Martin Thuma, der als Vermögensverwalter in Pfäffikon arbeitet, reiste als Vorstandsmitglied des Hilfswerks Aramaic Relief nach Syrien. Die Menschen leiden dort unter den Folgen des Krieges und den Sanktionen. Und doch gibt es kleine Lichtblicke.
Es ist wie surreal», sagt Martin
Thuma. Zehn Tage lang
weilte er in Syrien und besuchte
in Homs, Aleppo
und Latakia Hilfsprojekte
von Aramaic Relief. «Die Spuren des
Krieges sind allgegenwärtig, die Zerstörung
apokalyptisch», sagt Martin Thuma.
Vielerorts werde aufgeräumt und
aufgebaut, aber viele Menschen haben
alles verloren und leben zum Teil in
komplett zerstörten Häusern.
Was treibt einen 40-jährigen Mann,
der mit seiner Frau und der neunjährigen
Tochter in Wädenswil lebt und
als Vermögensverwalter einen guten
Job in Pfäffikon hat, ins kriegsversehrte
Syrien? «Es hätte anders kommen
können», sagt Martin Thuma, der in
der Schweiz geboren und aufgewachsen
ist. Seine Eltern sind Aramäer, lebten
in der Südosttürkei. Weil Aramäer
dort unterdrückt wurden, kamen
Thumas Eltern Ende der 70er-Jahre
in die Schweiz. «Ich bin extrem dankbar,
in der Schweiz zu leben. Es ist pures
Glück, meine Eltern hätten damals
auch nach Syrien gehen können.» Als
vor acht Jahren, nach Beginn des Krieges
in Syrien, ein Freund, Severiyos Aydin,
das Hilfswerk Aramaic Relief gründete
und Martin Thuma fragte, ob er
im Vorstand mitarbeiten wolle, zögerte
er nicht lange.
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